Mail.berlin E-Mail Tarif im Test: Bewertung und Kosten - mailvergleich.de

1. Mail.berlin

Mail.berlin ist ein werbefreier, sicherer und datenschutzkonformer E-Mail-Dienst aus Berlin, der sich an Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen mit einer hohen Ortsverbundenheit richtet.

Außerhalb der Hauptstadt hat der Webmailer noch keine große Bekanntheit erlangen können, doch das ist auch gar nicht notwendig - das Angebot richtet sich nämlich gezielt an Personen, die in Berlin ansässig bzw. unternehmerisch aktiv sind. Kunden erhalten durch die Registrierung eine seriös klingende E-Mail-Adresse, die auf die Top-Level-Domain “.berlin” endet.

Doch lohnt es sich wirklich, ein Postfach bei dem Anbieter zu eröffnen? Welche Vorteile birgt die Mail für Berliner? Ist der Webmailer benutzerfreundlich gestaltet? Und welche Funktionen bietet mail.berlin, mit denen andere Provider eventuell nicht aufwarten können?

All diese Fragen klären wir in dem großen mail.berlin Testbericht!

2. Der Anbieter: Die dotBERLIN GmbH & Co. KG

“.berlin” ist eine 2014 neu eingeführte Top-Level-Domain, für die sich schon viele Tausend Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen registriert haben. Damals handelte es sich weltweit um die erste Top-Level-Domain für eine Stadt, statt für ein Land. Das zuständige Unternehmen dotBERLIN wurde bereits 2005 gegründet; Geschäftsführer sind Katrin Ohlmer und Dirk Krischenowski. Nach dem Motto “Internetadressen nur für Berliner” bietet eine .berlin-Domain die Möglichkeit, Berlin als Lebensmittelpunkt bzw. Standort der unternehmerischen Aktivitäten digital herauszustellen.

2018 begann das Unternehmen, unter der Webseite www.mail.berlin E-Mail-Adressen anzubieten. Der Webmailservice richtet sich vor allem an Privatpersonen und kleine Firmen, die keine eigene Webseite (und daher auch keine .berlin-Domain) benötigen, ihre Verbundenheit zur Hauptstadt aber dennoch deutlich machen wollen.

3. Welche Pakete gibt es?

Bevor Sie sich für die Mail Berlin anmelden, möchten Sie sich sicherlich einen Überblick über das Leistungsangebot verschaffen. Glücklicherweise redet das Team von mail.berlin nicht lange um den heißen Brei herum und liefert diesen direkt auf der Startseite.

Verfügbar sind folgende Produkte: BasicMail (1€ pro Monat), PremiumMail (3,99 € pro Monat) und ExklusivMail (5,99 € pro Monat). Ein Freemail-Angebot gibt es nicht.

Wer bei mail.berlin eine kostenpflichtige E-Mail-Adresse im Rahmen des BasicMail Pakets registriert, darf sich auf folgende Vorzüge freuen:

  • 1 E-Mail-Adresse mit der Endung “@mail.berlin”
  • 1 GB Postfachgröße
  • E-Mail-Anhänge bis 80 MB
  • Adressbuch
  • SSL-Verschlüsselung
  • Spam- und Virenfilter
  • Blacklist und Whitelist zum besseren Spamschutz

Das BasicMail Paket bietet keine Alias-Adressen, keine Weiterleitungsmöglichkeit und auch kein SMTP oder IMAP. Damit fehlen dem Angebot einige grundlegende Features, die bei anderen Anbietern bereits kostenlos erhältlich sind.

Wem das Leistungsangebot von BasicMail nicht ausreicht, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Als PremiumMail-Kunde kann man unter drei möglichen Adress-Endungen auswählen:

  • @business.berlin - ideal für Unternehmen
  • @post.berlin - ideal für Selbstständige
  • @web.berlin - ideal für Freiberufler

Die Postfachgröße steigt auf 2 GB an und es sind 2 Alias-Adressen enthalten. Weiterleitungen, SMTP und IMAP sind ebenfalls Teil des Leistungsumfangs. Das bedeutet, dass Sie als Kunde von PremiumMail auch externe Mail-Programme wie Outlook oder Thunderbird nutzen können. Die hierfür notwendigen Serverdaten sind auf der Webseite aufgeführt.

Kunden von ExklusivMail haben den großen Vorteil, dass sie sich eine einzigartige E-Mail-Adresse mit der Domain-Endung “.berlin” (wunschname@wunschadresse.berlin) zusammenstellen können. Zudem sind gleich fünf E-Mail-Adressen enthalten: Eine Adresse als Hauptkonto mit 5 GB Postfachgröße und vier Adressen als Nebenkonten mit jeweils 1 GB Postfachgröße, wobei jede Adresse mit einem eigenen Passwort geschützt ist. Zusätzlich sind 10 Alias-Adressen möglich. Das Speichervolumen und die Anzahl der E-Mail-Adressen können gegen einen geringen Aufpreis erweitert werden. Zudem lässt sich die individuelle Domain (@wunschadresse.berlin) für eine Webseite benutzen, indem man zu einem Provider der Wahl umzieht.

Die Vertragslaufzeit beträgt bei allen Paketen ein Jahr und wird automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn man den Vertrag nicht mindestens 30 Tage vorher kündigt. Gezahlt wird jährlich im Voraus per Bankeinzug.

Abb. 1: Die kostenpflichtigen Pakete im Überblick

4. Testbericht: Der Anmeldevorgang

Zu Testzwecken haben wir uns einen BasicMail Account angelegt.

Bevor wir uns für die Berlin Mail registrieren, möchten wir natürlich wissen, ob unsere gewünschte E-Mail-Adresse noch verfügbar ist. Das ist sie! Davon abgesehen waren im Test erfreulich viele weitere Namenskombinationen möglich, sodass die Chancen sehr gut stehen, dass Sie bei mail.berlin Ihre Wunschadresse mit .berlin-Endung erhalten. Falls die gewünschte Adresse schon vergeben ist, erhalten Sie Vorschläge mit ähnlichen Namenskombinationen.

Zudem fällt uns positiv auf, dass mail.berlin hohe Anforderungen an die Passwort-Sicherheit stellt. Jedes Passwort muss mindestens 8 Zeichen lang sein sowie Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und ein Sonderzeichen enthalten. Passwörter, die nicht diesen Richtlinien entsprechen, werden nicht akzeptiert.
Für den Fall, dass wir eines Tages unser Passwort vergessen, müssen wir zudem eine Sicherheitsfrage mit der zugehörigen Antwort festlegen.

Der Name und die Adresse zählen zu den Pflichtangaben. Die Nennung der Telefonnummer und einer alternativen E-Mail-Adresse ist derweil optional.

Da die Zahlung per SEPA-Lastschrift stattfindet, müssen wir außerdem unsere IBAN Kontonummer angeben.

Abb. 2: Der Anmeldevorgang ist sehr übersichtlich.

Im nächsten Schritt können wir die Vertragsdaten einsehen und müssen die soeben gemachten Angaben überprüfen. Zudem bittet uns mail.berlin darum, den Nutzungsbedingungen und der Widerrufsbelehrung zuzustimmen und die dotBERLIN GmbH zum Lastschrifteinzug zu bemächtigen.

Abb. 3: Die Angaben können noch einmal überprüft werden.

Obwohl mail.berlin E-Mail-Adressen gezielt für Berliner anbietet, kann man sich auch mit einer auswärtigen Wohnadresse für den E-Mail-Dienst anmelden. Es ist sogar möglich, sich aus dem Ausland für die Berliner E-Mail-Adresse zu registrieren. Vorausgesetzt werden lediglich eine innerdeutsche Postanschrift und eine IBAN-Kontonummer.

Nach der Registrierung erhalten wir den Hinweis, dass unsere neue Mailadresse Berlin binnen einer Stunde innerhalb der aufgeführten Bürozeiten eingerichtet wird. Allerdings können wir uns sofort in das Postfach einloggen - obwohl wir den Test an einem Sonntag um 19 Uhr durchgeführt haben.

Fazit:
Der Registrierungsprozess war unkompliziert, schnell und leicht verständlich. Kunden von mail.berlin müssen nur wenige persönliche Pflichtangaben machen und besitzen eine große Wahlfreiheit bezüglich der individuellen Wunschadresse.

5. Testbericht: Die Einrichtung des E-Mail-Postfachs (Einstellungen)

Zuallererst fällt uns das schlicht gehaltene Design in diversen Grau- und Weißtönen mit einzelnen roten Highlights auf. Das Layout dürfte auf jüngere Generationen weniger ansprechend wirken, doch irgendwie finden wir Gefallen daran. Gerade für unternehmerische Zwecke wirkt das Postfach sehr klassisch und seriös. Übersichtlich ist es sowieso, da wir nicht mit hunderten Spezialfeatures und Buttons bombardiert werden.

Praktisch ist auch, dass wir nach dem Einloggen ohne Umschweife zum Posteingang geleitet werden. Eine erste Nachricht haben wir schon erhalten - die Rechnung für den soeben abgeschlossenen Vertrag.

Abb. 4: Der erste Blick ins neue Postfach.

Viele Möglichkeiten zum Rumklicken gibt es nicht: In der obersten Navigationsleiste sehen wir die Reiter “E-Mail”, “Kontakte” und “Einstellungen”. Da wir von keinem Einrichtungsassistenten begrüßt werden, fassen wir den Entschluss, zunächst die Einstellungen aufzusuchen, um das Postfach an unsere Wünsche anzupassen.

5.1 Allgemeine Einstellungen

Hier wird es nun spannend. Unter dem Reiter “Einstellungen” können wir u.a.:

  • die Zeitzone festlegen
  • die Postfachansicht anpassen
  • das Senden und Anfordern von Empfangsbestätigungen regeln
  • die Darstellung von empfangenen Nachrichten regeln
  • Vorgaben zur Nachrichtenerstellung machen (z.B. Entwürfe automatisch speichern, Standard-Schriftart von HTML-Nachrichten festlegen, Signatur automatisch einfügen, Rechtschreibprüfung durchführen etc.)
  • das Adressbuch und die Spezialordner konfigurieren
  • das Löschen von Nachrichten anpassen
Abb. 5: Unter den Einstellungen lässt sich das Benutzererlebnis anpassen.

Weiterhin kann man:

  • neue Ordner und Unterordner anlegen
  • die eigene Identität bearbeiten (Angezeigter Name, Signatur etc.)
  • Schnellantworten erstellen
  • das Passwort und die Sicherheitsfrage abändern
  • die Kundendaten und Bankdaten überarbeiten
  • die jährlich gestellten Rechnungen einsehen

Scheinbar kann man für die einzelnen Ordner im Postfach nicht einstellen, wie lange die Nachrichten aufbewahrt werden sollen. Dieses Feature würden wir uns auf jeden Fall noch herbeiwünschen. Ansonsten verbleiben die E-Mails nämlich so lange im mail.berlin Postfach, bis der Accountinhaber sie eigenständig löscht.

5.2 Filter-Einstellungen

Wer auf eine sichere E-Mail-Kommunikation Wert legt, sollte sich dem Reiter “Filter” näher widmen. Die Namenswahl erscheint uns etwas unglücklich, da nicht sofort ersichtlich wird, dass man hierunter die Spam- und Virenschutz-Einstellungen findet. Wir können:

  • den Spam- und Virenschutz deaktivieren (NICHT zu empfehlen!) und die Stärke des Spam-Schutzes festlegen
  • die Whitelist aktivieren: Dann werden alle E-Mails von einem bekannten, im Adressbuch eingetragenen Absender von der Spamprüfung ausgeschlossen
  • die Blacklist aktivieren: Dann werden alle E-Mails der eingetragenen Absender-Adressen sofort in den Spam-Ordner verschoben
  • eine Weiterleitung einrichten: Dann werden alle E-Mails automatisch an die eingetragene Adresse weitergeleitet (lokale Kopien können behalten werden)
  • eine Abwesenheitsnotiz erstellen

Wir verstehen nicht ganz, wieso Abwesenheitsnotizen, Weiterleitungen und Spamschutzeinstellungen in einem Reiter zusammengefasst werden. Wer sich jedoch rigoros durch alle Einstellungsmöglichkeiten durchklickt, sollte bei der Einrichtung des Postfachs nichts verpassen.

Zum Schluss widmen wir uns dem Reiter “Expertenfilter”. Hier können wir bis zu 50 Regeln definieren, nach denen eingehende E-Mails, die bestimmte Kriterien erfüllen, gefiltert werden sollen. Beispielsweise lässt sich festlegen, dass E-Mails, die bestimmte Wörter enthalten, in einen ausgewählten Ordner verschoben werden sollen. Eine weitere Möglichkeit wäre, für E-Mails von einem bestimmten Absender eine individuelle, automatische Antwort zu erstellen oder sie an eine externe E-Mail-Adresse weiterzuleiten. Grundsätzlich sind die Optionen sehr vielfältig.

Abb. 6: Der Expertenfilter bietet vielseitige Möglichkeiten zum Umgang mit bestimmten E-Mails.

Fazit:
Der Provider bietet für unsere neue Mailadresse Berlin vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten, sodass wir den E-Mail-Dienst nach unseren Vorstellungen einrichten können. Toll sind auch die kleinen gelben Info-Symbole, die wichtige Erklärungen zu einzelnen Einstellungsoptionen liefern.


6. Testbericht: Kontakte verwalten

Leider bietet mail.berlin weder einen integrierten Kalender noch einen Cloud-Speicher an. Bei der privaten Nutzung einer mail.berlin E-Mail-Adresse dürfte dies nicht so stark ins Gewicht fallen, doch könnten sich Unternehmer durchaus ein etwas größeres Leistungsspektrum wünschen.

Wie dem auch sei - bevor wir uns dem Verfassen und Empfangen von E-Mails widmen, möchten wir das Adressbuch mit unseren wichtigsten Kontakten füllen.
Hierfür können wir Kontakte aus einem bereits vorhandenen Adressbuch im vCard- oder CSV-Formatimportieren. Alternativ lassen sich die Kontakte manuell hinzufügen.

Jedem neuen Kontakt lassen sich folgende Informationen zuweisen:

  • Profilbild
  • Name
  • Angezeigter Name, Namenszusatz, Firma, Berufsbezeichnung etc.
  • Geburtstag
  • Individuelle Notizen
  • mehrere private oder dienstliche E-Mail-Adressen
  • mehrere private oder dienstliche Postadressen
  • mehrere private oder dienstliche Telefonnummern
  • Webseiten
  • Instant Messenger-Adressen
Abb. 7: Ein Blick ins Adressbuch.

Natürlich ist es auch möglich, Gruppen zu erstellen, um besser zwischen diversen beruflichen und privaten Kontakten zu unterscheiden. Kontakte können in einer vorausgewählten Gruppe erstellt werden oder erst später einer Gruppe zugewiesen werden (unter dem Reiter “Gruppen” in der rechtsseitigen Detailansicht).

Möchten Sie nun einem oder mehreren Kontakten aus dem Adressbuch eine E-Mail schicken, wählen Sie die jeweilige(n) Person(en) aus und klicken sie oben links auf “Schreiben”. Dies führt uns auch direkt zum nächsten Kapitel.

7. Testbericht: Das E-Mail-Postfach

7.1 E-Mails empfangen

Unser Postfach ist in drei Bereiche aufgeteilt: Links befindet sich die Ordnerübersicht, mittig der Posteingang und rechts die E-Mail Detailansicht. Das Layout des Postfachs und die Sortierung der empfangenen Nachrichten lassen sich abändern, indem man auf das Zahnrädchen-Symbol oben links klickt.

In der unteren Leiste ist es möglich, zwischen den Ansichten “Liste” und “Konversationen” zu wechseln. Bei der Listen-Ansicht werden Antworten desselben Absenders einzeln, also jeweils als separate E-Mail, angezeigt. Bei der Konversations-Ansicht werden alle zugehörigen Antworten gruppiert, wodurch der Posteingang um einiges übersichtlicher bleibt. Konversationen können über ein Plus-Symbol aufgeklappt werden, um die vorherigen Antworten einzusehen.

Abb. 8: Ansicht einer Konversation.

Die Absender werden im Posteingang mit ihrem Namen angezeigt. Sobald wir mit dem Mauszeiger über den Namen fahren, wird auch die Absenderadresse ersichtlich. Wer mehr über die Herkunft der empfangenen Mail erfahren möchte, kann den erweiterten Header durchsehen - hierzu klickt man in der Detailansicht oben rechts auf “Rohkopfzeilen ein-/ausblenden”.

Um einen neuen Absender ins Adressbuch zu übernehmen, muss man auf das entsprechende Symbol klicken, das sich neben dem Namen in der Kopfzeile der Nachricht befindet. Um den neuen Kontakt zu bearbeiten - sprich: ihm weitere Informationen zuzuweisen bzw. ihn zu einer Gruppe hinzuzufügen - muss man das Adressbuch aufsuchen.

Mail.berlin bietet alle wichtigen Optionen, um empfangene Mails zu verwalten. Diese sind in der oberen Navigationsleiste aufgeführt, können aber auch durch Rechtsklick auf die jeweilige Nachricht aufgerufen werden:

  • Antworten / Allen Antworten / Weiterleiten
  • Löschen
  • Als ungelesen, gelesen oder wichtig markieren
  • In einen anderen Ordner verschieben / kopieren
  • Drucken, in neuem Fenster öffnen etc.
Abb. 9: Links: Optionen zur Verwaltung von Mails. Rechts: Empfangene Nachricht mit eingeblendeter Rohkopfzeile.

Es scheint nicht möglich zu sein, verdächtige E-Mails als Spam zu markieren. Zwar können wir die Nachrichten im Posteingang jederzeit in den Spam-Ordner verschieben, allerdings bleibt dies ohne zukünftige Auswirkungen, da neue Nachrichten von derselben Absender-Adresse nach wie vor im Posteingang landen. Man muss die Adresse schon auf die Blacklist setzen, damit sämtliche E-Mails des Absenders automatisch in den Spam-Ordner einsortiert werden.

7.2 E-Mails empfangen

Das Verfassen neuer E-Mails ist bei mail.berlin eine äußerst angenehme Angelegenheit, da der Nachrichteneditor übersichtlich und dennoch umfangreich ist.
Links können wir mit nur wenigen Klicks weitere Kontakte als An-, CC-, oder BCC-Empfänger aus dem Adressbuch hinzufügen. Tippen wir die E-Mail-Adresse stattdessen manuell ein, wird der Kontakt - sofern bekannt - automatisch ergänzt.
Weiterhin können wir eine alternative Antwortadresse festlegen. Wer eine Übermittlungs- und Empfangsbestätigung erhalten möchte, kann die entsprechenden Buttons aktivieren. Bei den darunter befindlichen Textgestaltungsmöglichkeiten vermissen wir lediglich die Emojis - selbst, wenn wir ein klassisches “ :-) “ einfügen, wird dieses nicht in einen Smiley umgewandelt. Daran könnten sich insbesondere Privatnutzer der Mail für Berliner stören, die ihre Nachrichten gerne mit allerlei Emojis versehen.

Rechts neben dem Textfeld lassen sich Dateien zum Anhängen auswählen. Die maximal erlaubte Dateigröße beträgt 50 MB, was im Widerspruch zu der Leistungsübersicht auf der Webseite steht, laut der nur 25 MB möglich sind. Beschweren wollen wir uns in diesem Fall aber nicht!

Abb. 10: Eine Mail verfassen.

Uns fällt auf, dass einige Funktionen wie das Erstellen von Vorlagen sowie das zeitversetzte Senden von E-Mails fehlen. Sehrwohl können Nachrichten aber als Entwürfe gespeichert werden.

Fazit:
Das größtenteils intuitive Design ist eine große Stärke des mail.berlin Webmailers. Wer über ein gewisses Grundverständnis für die Möglichkeiten der E-Mail-Kommunikation verfügt, findet sich hier ganz schnell zurecht. Das tröstet über die Tatsache hinweg, dass einige weniger lebensnotwendige, aber durchaus sinnvolle Features fehlen.

8. Testbericht: Mobile Nutzung

Mail.berlin bietet keine Mobile App an, weist jedoch darauf hin, dass der Webmailer ideal auf die mobile Nutzung zugeschnitten ist.

Grundsätzlich funktioniert die mobile Ansicht des mail.berlin Webmailers ohne Probleme auf dem Smartphone. Doch gestaltet sich das Layout eben nicht ganz so übersichtlich und bedienfreundlich, wie es bei einer App der Fall wäre. Außerdem haben wir das Gefühl, dass das Design des Postfachs in der mobilen Ansicht relativ trist rüberkommt. Konversationen werden im Posteingang nur richtig angezeigt, wenn man vorher die entsprechende Einstellung für die Postfachansicht vornimmt - und selbst dann überzeugt es uns nicht ganz.

Abb. 11: Mobile Ansicht des Posteingangs.
Abb. 12: Detail-Ansicht einer Konversation.
Abb. 13: Mobile Ansicht des Adressbuchs.
Abb. 14: Eine neue Nachricht verfassen.

Fazit:
Die mobile Nutzung des mail.berlin Webmailers hat ihre Tücken. Zwar sind die meisten Funktionen vorhanden, allerdings können nicht dieselben Ergebnisse wie mit einer speziell designten App erzielt werden. Die mobile Ansicht bietet keine bequeme Alternative für den Geschäftsalltag, ist aber ausreichend, wenn man hin und wieder von unterwegs auf seine E-Mails zugreifen muss.

9. Sicherheit

Der Slogan von mail.berlin lautet “Sicher. Werbefrei. Aus Berlin”. Um leere Worte handelt es sich hierbei nicht. Als deutscher, zahlungspflichtiger Provider gewinnt mail.berlin schnell unser Vertrauen.

Der E-Mail-Service garantiert eine verschlüsselte Datenübertragung per TLS und verspricht tägliche Sicherheits-Backups mit 14-tägiger Datenaufbewahrung. Zudem wird eine hohe Transparenz dank der Nutzung von Open-Source-Software gewährt.

Zwar kann sich der Anbieter in punkto Sicherheit nicht gegen die spezialisierten E-Mail-Dienste aus dem “Sichere E-Mail”-Vergleich durchsetzen, allerdings werden grundlegende Vorkehrungen getroffen, um eine risikofreie E-Mail-Kommunikation zu gewährleisten.

Hinweise auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung oder auf die Verschlüsselung per S/MIME oder PGP können wir nicht vorfinden. Es wäre auf jeden Fall wünschenswert, als mail.berlin-Kunde an diese zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen herangeführt zu werden.

9.1 Datenschutz

Da die mail.berlin-Server ihren Standort in Deutschland haben, werden auch die Nutzerdaten nach deutschen Datenschutzrichtlinien verarbeitet und gespeichert - wobei nur diejenigen Daten gespeichert werden, zu denen mail.berlin gesetzlich verpflichtet ist. Die Daten werden nicht an Dritte verkauft und nach Ablauf der vorgeschriebenen Frist vollständig gelöscht.

Aus der Datenschutzerklärung des Webmail-Anbieters haben wir einige wichtige Statements für Sie herausgesucht:

“Wir verarbeiten personenbezogene Daten unserer Nutzer grundsätzlich nur, soweit dies zur Bereitstellung einer funktionsfähigen Website sowie unserer Inhalte und Leistungen erforderlich ist. Die Verarbeitung personenbezogener Daten unserer Nutzer erfolgt regelmäßig nur nach Einwilligung des Nutzers. Eine Ausnahme gilt in solchen Fällen, in denen eine vorherige Einholung einer Einwilligung aus tatsächlichen Gründen nicht möglich ist und die Verarbeitung der Daten durch gesetzliche Vorschriften gestattet ist.”


Folgende Daten werden im Rahmen des Registrierungsprozesses erhoben:
(1) Name
(2) Adresse
(3) E-Mail-Adresse
(4) Telefon
(5) SEPA- bzw. Paypal-Zahldaten
(6) Domain(s)
Im Zeitpunkt der Registrierung werden zudem folgende Daten gespeichert:
(7) Die IP-Adresse des Nutzers
(8) Datum und Uhrzeit der Registrierung
Im Rahmen des Registrierungsprozesses wird eine Einwilligung des Nutzers zur Verarbeitung dieser Daten eingeholt.”

Positiv hervorzuheben ist folgendes:

  • Alle Daten werden in deutschen Rechenzentren auf verschlüsselten Servern gespeichert
  • Mail.berlin-Kunden werden darüber aufgeklärt, welche Daten in welchen Fällen erhoben werden und an welche verpartnerte Organisationen sie evtl. weitergegeben werden
  • Mail.berlin weist in der Datenschutzerklärung stets auf den entsprechenden Artikel der DSGVO hin, der als Rechtsgrundlage für die Verarbeitung der Daten dient
  • Alle Daten werden gelöscht, sobald sie für die Erreichung des Zweckes ihrer Erhebung nicht mehr erforderlich sind
  • Kunden werden über ihre Rechte auf Auskunft, Berichtigung, Löschung, Widerruf, Beschwerde usw. aufgeklärt

9.2 Spam- und Virenschutz

Mail.berlin ermöglicht es, diverse Einstellungen zum Spam- und Virenschutz vorzunehmen. Gut finden wir, dass der Spamfilter jederzeit auf eine niedrigere oder höhere Sicherheitsstufe umgestellt werden kann. Wählt man die höchste Stufe aus, riskiert man allerdings, dass einige erwünschte E-Mails versehentlich im Spam-Ordner landen.
E-Mails, die automatisch in den Spam-Ordner abgelegt wurden, können binnen 21 Tagen aufgerufen werden, bevor sie vom System gelöscht werden.

Grundsätzlich lehnt der Anbieter E-Mails mit Anhängen, die die Endungen .exe, .vbs, .pif, .scr, .bat, .dll oder .com aufweisen, ab. Das bedeutet, dass Sie derartige E-Mails nicht empfangen können und der Absender eine entsprechende Fehlermeldung erhält.

10. Service / Hilfe

Für alle Kunden bietet mail.berlin einen telefonischen Support sowie einen E-Mail-Support zu erweiterten Geschäftszeiten (wochentags bis 20 Uhr; auch Samstags und Sonntags) an. Die Telefonnummern und Kontaktadressen sind auf der Kontaktseite aufgeführt.

Wir durften während unserer Testphase sogar in den Genuss des Kundensupports kommen, als wir uns am Tag nach der Registrierung nicht einloggen konnten. Als wir die Fehlermeldung “Diese E-Mail-Adresse ist dem System nicht bekannt. Bitte korrigiere Deine Eingabe und gib die Adresse vollständig ein.” erhielten, haben wir direkt eine E-Mail an support@mail.berlin geschrieben. Die Antwort kam innerhalb von 15 Minuten! Anscheinend war unsere (ausländische) IP-Adresse geblockt und das Problem wurde sofort aufgehoben.

Der Kundenservice von mail.berlin hat uns auf jeden Fall überzeugt. Schön fänden wir noch eine Hilfe-Seite, auf der bestimmte Features und Funktionsweisen des Webmailers näher erläutert werden - obwohl wir zugeben müssen, dass der E-Mail-Dienst größtenteils selbsterklärend ist.

11. Fazit

Mail.berlin ist ein spezialisierter E-Mail-Service für heimatverbundene Berliner. Privatpersonen, Künstler, Vereine, Einrichtungen und Unternehmen, die sich mit der Stadt bzw. mit der Region identifizieren und mit ihr in Verbindung gebracht werden wollen, können sich bei dem seriösen Anbieter für eine Berlin Mail registrieren. Die einzigartige, ortsbezogene Top-Level-Domain ist für viele sicherlich der Hauptgrund, ein Konto bei mail.berlin zu eröffnen und jährlich mindestens 12€ zu zahlen!
Doch weiß auch das Team von mail.berlin, dass dies allein nicht ausreicht, um die Kundschaft zufriedenzustellen. Deshalb bietet der Webmaildienst auch noch so einiges mehr.

Im Rahmen dieses Tests haben wir das kostengünstige BasicMail-Paket einige Tage lang ausprobiert. Darauf basierend konnten wir folgende Vor- und Nachteile des E-Mail-Diensts herausarbeiten:

ProsCons
individualisierte E-Mail-Adressen mit .berlin-Endungfür Nicht-Berliner eher uninteressant
viele Wunschadressen sind noch verfügbarkeine kostenlose Testphase möglich (aber 14 Tage Kündigungsrecht)
3 Pakete stehen zur AuswahlNutzung von BasicMail nur im Webmailer möglich
starker Datenschutzkein Kalender, kein Cloud-Speicher
schlankes, übersichtliches Designkeine spezielle App für die mobile Nutzung
aufgeräumter Nachrichteneditor
anpassbarer Spam- und Virenschutz
detaillierte Konfigurationsmöglichkeiten
reaktionsfreudiger, gut erreichbarer Support

Zwar bieten schon manche Freemail-Pakete einen größeren Leistungsumfang als mail.berlin, dafür aber kommt die neue Mailadresse Berlin mit absoluter Werbefreiheit und einem sicheren Serverstandort in Deutschland daher.
Die weiteren Vorteile des Webmailers werden unseres Erachtens erst später bei der Nutzung des Postfachs ersichtlich, weshalb der Anbieter mit der Bereitstellung einer kostenlosen Testphase sicherlich noch mehr Kunden anlocken könnte.

Der mail.berlin Webmail-Service präsentiert sich ohne unnötige Spielereien und Spezialfeatures und konzentriert sich auf das Wesentliche. Viele Nutzer dürften an dem schlanken Konzept Gefallen finden - die Nutzung der Berliner E-Mail-Adresse steht im Vordergrund und niemand muss sich in Optionen und Schaltflächen verlieren.

Zwar ist die Mail für Berliner keine Allround-Lösung für Jedermann - doch das ist auch gar nicht die Absicht. Der regionale Webmaildienst richtet sich an ein ganz bestimmtes Zielpublikum. Mail.berlin bietet greifbare Vorteile für all diejenigen, die im Bundesland Berlin wohnen, arbeiten, studieren, forschen, gründen, erschaffen, leben und lieben. Das sind immerhin nahezu 4 Millionen Personen! Dazu kommen Hunderttausende Institutionen und Betriebe, die ihren Standort in der Hauptstadt oder im Umfeld haben, und von einer E-Mail-Adresse mit Berliner Domain-Endung profitieren können.